30. August – 1. September 2020
Next heading – Cagliari
Der Weckruf war diesesmal ziemlich unsanft und vor allem nicht geplant. Gestern hat Markus ziemlich knapp neben uns „geparkt“ – den Schwoj-Radius berücksichtigt und gut geankert. Allerdings war der Schwell und die Strömung dermassen über Nacht komisch gelaufen und die Nambawan war in der Früh 3 m hinter der TRELAX. Einer der ankernden Schiffe hat dies beobachtet und das Horn lange und und sooft gedrückt, bis die ganze Bucht wach war. Der Markus hat den Motor gestartet und hat alles wieder ins Lot gerückt. Danke Nachbarkollege – wir wollten uns auf der Fahrt nach Cagliari mit einem Fläschchen Wein bedanken, aber es hatte leider nicht funktioniert. Wie heißt es so schön – man sieht sich immer 2 mal, dann werden wir das nachholen.
Wir verabschiedeten uns und legten beide los. Markus in Richtung Mallorca – und wir in die andere Richtung – heading Cagliari um 10.00h.
Es war die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Flaute, leichter Nieselregen und diesig. So war die Fahrt dahin.
Etwa 5 Meilen vor Cagliari frischte der Wind auf (wie könnte es anders sein, jetzt wo wir angekommen sind, und zum Ankern sicher froh sind über 25 knoten Wind.😤😠) Aber wir haben es wieder einmal mehr geschafft, noch im Trockenen unseren Ultra Marin Anker zu setzen. 60 m Kette und die Frisur hält. Eingefahren und die TRELAX wurde diese Nacht auf die Probe gestellt. Egon hielt Ankerwache, der Sturm wurde immer heftiger und die Spitzen erreichten um die 30 – 35 Knoten. Bis ca 430h am Morgen, dann wechselten wir uns ab. Ich konnte eh nicht mehr schlafen und schaute alle halben Stunden ob alles in Ordnung ist. Verrückte 39 Knoten feste blies der Wind. Das Schwoj-Bild auf dem Bildschirm sah ziemlich danach aus. Aber – der Anker hielt fest.
31. August 2020
Am Morgen um ca 0800h war plötzlich eine Stimmung, die der eines Weltunterganges glich. Und dann fiel Hagel. Egon O-Ton: also nur die Eiswürfel sind ein bisschen wenig, den Gin Tonic hätte er auch gleich mitschicken können. Bedruckend war das Geräusch, das die Hagelkörner verursacht hatten, auf dem GFK Boot tönt dies sehr sehr laut. Visavis von uns parkierte die Dynasty.
Eine Mega-Privatyacht. Sehr hübsches, grosses Schiff. Erst dachte ich es sei eine Cruise, bis wir den Namen eruierten und draufkamen, dass die einem Russischen Geschäftsmann gehört. Sie machte auch im Sturm-Regen-Hagel einen schönen imposanten Eindruck.
Aber anders als bei uns in Vorarlberg war der ganze Donnerwetterregen-Gewitterzauber am Nachmittag um ca. halbdrei vorbei. Anschließend mussten wir natürlich wieder alles klar machen und so gut es ging putzen und vor allem aber trocknen. Schalteten den Wassermacher ein und produzierten wieder 300 Liter Süßwasser. Ich nutzte wieder den Strom des Generators um zu Bügeln und das Backrohr einzuschalten.
1.September 2020
Die Sonne war wieder hier und der Sommer schien zurück. Wir setzten unser TT mit unseren E-Scootern ins Wasser um in den Hafen zu fahren und dort unter anderem einen Espresso oder ein Glas Wein oder so zu trinken. Wir nahmen die kleine Variante des Hafens – Porto Poetto – anstatt den ziemlich Großen in Cagliari direkt.
Die schönste Überraschung in den Häfen hier auf dieser Insel ist, (mal sehen ob es im Rest von Italien auch so ist) dass man hier überall einen Platz hat, um gratis anzulegen. Sehr angenehm und die andere Überraschung ist, dass dazu auch noch alle freundlich sind. Anders als in Mallorca, wo in JEDEM Hafen für eine Stunde ca. 20 € Parkgebühr für ein Dinghy verlangt wird, ist man hier gerne gesehen.
Und, in Cagliari funktioniert die Mülltrennung und -entsorgung sehr gut und wir durften unsere sortierten Müllsackerln deponieren. Allerdings und leider nur in Cagliari, je Norden desto kein Müllkontainersystem.
Also wir spazierenden Fusses plötzlich über bzw. vor eine Tauchbasis stolperten, konnten wir sogar unsere Koch-Gasflaschen auffüllen lassen. Nahezu perfekt war dies alles. An dieser Tauchbasis beschlossen wir dann auch für morgen einen Tauchgang zu buchen, bzw. einen Doppel-Tauchgang. Jep – meine Freude war riesig, denn ich musste ja meinen nächsten 18m Gang machen um bald die nächste Tauch-Stufe erreichen zu können.
Abends bekamen wir den Tipp, hier im Hafen in dem Restaurant „Due Pirati“ in Porto Poeto zu essen, und – es war wundervoll.
- September 2020
830h fertig zum Abtauchen. Wir ließen uns, weil es am Weg lag, von den Jungs mit dem Tauchboot abholen. Ein bißchen nervös war ich schon, legte sich aber sobald ich wieder im Wasser war. Ooooh, hab ich das genossen. Es war herrlich und schön. Wir tauchten auf ca. 18 m ab und waren 2 x knappe 30 min da (an 2 verschiedenen Orten) Ich war einfach nur happy und wie immer fasziniert. Für Egon war es ein Foto-Tauchgang …as you can see😊
nach diesem wunderbaren Taucherlebnis, machten wir uns, nach einer Dusche und Regenerationspause, klar für einen Landgang, packten unsere E-Scooter in das Dinghy und machten uns auf den Weg. Verabschiedeten uns noch von unseren Tauchbuddies und fragten nach dem Weg und einen Tipp, für eine neue Sim-Karte, denn die spanische funktioniert logischerweise nicht mehr.
Auf zum Vodafone-Store in Cagliari Stadt. Ca 6 km fuhren wir in die wirklich herzige Altstadt und Zentrum. Nachdem dieses Geschäft erst in ca. 1 1/2 Stunden geöffnet hatte, warteten wir gemütlich in einer Osteria und genossen das italienische Stadtleben. Es war mega gemütlich und die „Mama“ von diesem Lokal hat die Gäste sehr aufmerksam und herzlich bedient. Auch uns.
Nachdem wir dann bei Vodafone unser unlimited Paket an Internet und Telefon nach einer guten Stunde Beratungsgespräch, Erklärung und Bezahlung erhalten haben, wir auch hungrig waren – beschlossen wir, wieder in diese Osteria zu sitzen um dort zu essen. Hammer, wieder einmal mehr fühlten wir uns sauwohl. Nach einem wunderbaren italienischen Eis fuhren wir mit unseren Superscooters „heim“ – aufs Meer.